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Magenkrebs, auch als Magenkarzinom bekannt, ist eine ernsthafte Erkrankung, die häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt wird. Die Früherkennung spielt daher eine entscheidende Rolle, um die Heilungschancen zu verbessern und die Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 15.000 Menschen an Magenkrebs. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, Magenkrebs frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Magenkrebsvorsorge, die Risikofaktoren und die verfügbaren Untersuchungsmethoden.

Was ist Magenkrebs?

Magenkrebs, auch Magenkarzinom genannt, ist eine bösartige Tumorerkrankung des Magens, die meist von den Zellen der Magenschleimhaut ausgeht. Diese Krebsart entwickelt sich in den verschiedenen Abschnitten des Magens und kann sich auf benachbarte Organe ausbreiten. Häufige Symptome sind unklare Bauchschmerzen, Übelkeit und ungewollter Gewichtsverlust. Eine rechtzeitige Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Gastroskopie, bei der Gewebeproben entnommen werden, um den Krebs zu bestätigen und zu klassifizieren. 1, 2

Risikofaktoren für Magenkrebs

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung von Magenkrebs erhöhen können. Zu diesen Risikofaktoren gehören:

  • Genetische Faktoren: Der Krebsinformationsdienst des DKFZ beschreibt, dass genetische Syndrome wie das Lynch-Syndrom und die familiäre adenomatöse Polyposis das Risiko für Magenkrebs erhöhen. Eine regelmäßige Magenspiegelung wird für Lynch-Syndrom-Patienten ab 25 Jahren empfohlen. 3
  • Lebensstil und Ernährung: Eine Ernährung, die reich an gesalzenen, eingelegten oder geräucherten Lebensmitteln ist, sowie Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen das Risiko für Magenkrebs. Dies wird auf der Website der Deutschen Krebsgesellschaft ausführlich erläutert.
  • Infektionen: Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori ist ein wesentlicher Risikofaktor für Magenkrebs. Die Deutsche Krebsgesellschaft führt aus, dass diese Infektion zu chronischen Entzündungen der Magenschleimhaut führt und von der WHO als Gruppe-I-Krebserreger eingestuft wird.
  • Gesundheitliche Vorbelastungen: Personen mit chronischer Gastritis, Magenpolypen oder einer früheren Magenoperation haben ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs. Dies wird ebenfalls auf der Seite der Deutschen Krebsgesellschaft bestätigt.
  • Alter und Geschlecht: Das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, was von der Deutschen Krebsgesellschaft dokumentiert ist.4

Es ist wichtig, diese Risikofaktoren zu kennen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Reduktion des Risikos zu ergreifen.

Eine gesunde Ernährung, der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum sowie die Behandlung von Helicobacter pylori-Infektionen können dazu beitragen, das Risiko zu senken.

Früherkennung

Die Früherkennung von Magenkrebs wird bei Personen mit anhaltenden Symptomen oder erhöhtem Risiko durchgeführt. Typische Symptome umfassen Oberbauchbeschwerden, Übelkeit und Gewichtsverlust. Die Früherkennung erfolgt durch eine Gastroskopie, die von einem Facharzt für Gastroenterologie durchgeführt wird. Diese Untersuchung ist entscheidend, um Magenkrebs frühzeitig zu diagnostizieren und die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern. Regelmäßige Untersuchungen sind besonders wichtig für Menschen mit Risikofaktoren wie einer Helicobacter pylori-Infektion oder familiärer Vorbelastung. 5, 6
Ergänzende Möglichkeit: PanTum Detect ist ein Bluttest zur Früherkennung von Tumoren. Er kann mittels einer einfachen Blutentnahme bereits in frühen, symptomfreien Phasen Hinweise auf fast alle Tumorarten liefern – auch für solche, für die es heute noch keine etablierten gesetzlichen Früherkennungsangebote gibt, wie z.B. Magenkrebs. PanTum Detect stellt keine Krebsdiagnose, sondern gibt Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung, die in Folgeuntersuchungen (z.B. durch bildgebende Verfahren wie MRT oder PET/CT und histopathologische Verfahren) lokalisiert und bestätigt werden können. 7

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind besonders wichtig für Personen mit einem erhöhten Risiko für Magenkrebs, wie Menschen mit einer familiären Vorbelastung oder chronischen Magenbeschwerden. Die frühzeitige Erkennung kann die Heilungschancen erheblich verbessern und invasivere Behandlungsmethoden vermeiden.

Wer sollte sich vorsorglich untersuchen lassen?

Die Magenkrebsvorsorge ist besonders wichtig für bestimmte Risikogruppen. Folgende Personen sollten sich regelmäßig untersuchen lassen:

  • Personen mit familiärer Vorbelastung: Wenn in Ihrer Familie Fälle von Magenkrebs aufgetreten sind, ist Ihr Risiko erhöht. Eine regelmäßige Vorsorge kann helfen, mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
  • Menschen mit chronischen Magenbeschwerden: Personen, die häufig an Magenproblemen wie chronischer Gastritis oder Magengeschwüren leiden, sollten eine Vorsorgeuntersuchung in Betracht ziehen.
  • Personen über 50 Jahren: Das Risiko für Magenkrebs steigt mit zunehmendem Alter. Daher wird älteren Menschen empfohlen, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen.

Wie komme ich zur Vorsorgeuntersuchung?

Um eine Vorsorgeuntersuchung für Magenkrebs in Anspruch zu nehmen, sollten Sie folgende Schritte beachten:

  • Hausarzt: Der erste Ansprechpartner für eine Vorsorgeuntersuchung ist in der Regel Ihr Hausarzt. Er kann eine erste Beurteilung Ihrer Symptome vornehmen und Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen.
  • Gastroenterologe: Für eine detaillierte Untersuchung und Durchführung einer Endoskopie sollten Sie einen Facharzt für Gastroenterologie aufsuchen. Dieser kann eine Magenspiegelung durchführen und gegebenenfalls Gewebeproben entnehmen.

Es ist wichtig, dass Sie Ihre Symptome ernst nehmen und bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose kann die Heilungschancen erheblich verbessern und invasivere Behandlungsmethoden vermeiden.

Wie läuft eine Magenkrebsvorsorgeuntersuchung ab?

Die Vorsorgeuntersuchung auf Magenkrebs umfasst in der Regel eine Magenspiegelung (Endoskopie) und kann durch weitere Untersuchungen ergänzt werden.

  • Ablauf einer Magenspiegelung: Bei einer Magenspiegelung führt der Arzt ein flexibles Endoskop, einen dünnen Schlauch mit einer Kamera, durch den Mund in die Speiseröhre und schließlich in den Magen ein. Die Kamera überträgt Bilder der Magenschleimhaut auf einen Monitor, sodass der Arzt Veränderungen oder Auffälligkeiten erkennen kann. Während der Untersuchung können auch Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden, die anschließend im Labor untersucht werden.
  • Vorbereitung auf die Magenspiegelung: Vor einer Magenspiegelung sollten Sie nüchtern sein, das heißt, Sie dürfen in der Regel 6 bis 8 Stunden vor der Untersuchung nichts essen oder trinken. Ihr Arzt wird Sie über die genauen Vorbereitungsmaßnahmen informieren. Es ist auch wichtig, dass Sie den Arzt über alle Medikamente informieren, die Sie einnehmen, da einige möglicherweise abgesetzt oder angepasst werden müssen.
  • Mögliche Risiken und Nebenwirkungen:Die Magenspiegelung ist ein sicheres Verfahren, jedoch gibt es wie bei jeder medizinischen Untersuchung mögliche Risiken und Nebenwirkungen. Dazu gehören Halsschmerzen, Blähungen und ein leichtes Unwohlsein nach der Untersuchung. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Komplikationen wie Blutungen oder Verletzungen der Magenschleimhaut auftreten. Ihr Arzt wird Sie über alle möglichen Risiken aufklären und Fragen beantworten.

Nach der Untersuchung wird der Arzt die Ergebnisse mit Ihnen besprechen und Ihnen gegebenenfalls weitere Schritte oder Behandlungen empfehlen. Eine Magenspiegelung ist eine wichtige Methode zur Früherkennung von Magenkrebs und kann helfen, die Krankheit in einem frühen Stadium zu identifizieren, wenn die Heilungschancen am besten sind. 8, 9, 10

Nutzen und Risiken der Magenkrebsvorsorge

Die Früherkennung von Magenkrebs durch Vorsorgeuntersuchungen bietet sowohl Vorteile als auch potenzielle Nachteile. Es ist wichtig, diese abzuwägen und eine eigene Entscheidung zu treffen:

  • Vorteile der Früherkennung: Der größte Vorteil der Magenkrebsvorsorge besteht darin, dass Magenkrebs in einem frühen Stadium erkannt werden kann, wenn die Heilungschancen am höchsten sind. Früherkennung ermöglicht es, die Krankheit zu behandeln, bevor sie sich ausbreitet, was die Prognose erheblich verbessert. Studien zeigen, dass die Überlebensrate bei frühzeitig entdecktem Magenkrebs deutlich höher ist. Regelmäßige Untersuchungen helfen außerdem, Risikofaktoren wie bspw. hohen Blutdruck frühzeitig zu erkennen und zu behandeln​
  • Mögliche Nachteile und Überdiagnosen: Wie bei jeder Vorsorgeuntersuchung besteht auch bei der Magenkrebsvorsorge das Risiko von Überdiagnosen, das heißt, der Entdeckung und Behandlung von Tumoren, die möglicherweise nie klinische Probleme verursacht hätten. Dies kann zu unnötigen Behandlungen und den damit verbundenen Belastungen führen. Zudem können die Untersuchungen selbst, wie die Magenspiegelung, mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden sein.

Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt über die Vor- und Nachteile der Magenkrebsvorsorge sprechen und gemeinsam eine informierte Entscheidung treffen. Die individuelle Risikobewertung und die familiäre Vorgeschichte spielen hierbei eine entscheidende Rolle. 11

Statistiken zu Magenkrebs

Im Jahr 2020 erkrankten in Deutschland etwa 5.370 Frauen und 9.120 Männer an Magenkrebs. Im selben Jahr starben 3.321 Frauen und 5.032 Männer an dieser Krankheit. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 37% für Frauen und 33% für Männer, was vergleichsweise niedrig ist. Allerdings sinken sowohl die Häufigkeit von Magenkrebs als auch die Sterberaten seit Jahrzehnten kontinuierlich, was auf Verbesserungen in Prävention und Behandlung hinweist und die Wichtigkeit der Krebsvorsorge unterstreicht. 12

Fazit

Magenkrebs ist eine ernsthafte Erkrankung, die häufig leider erst in fortgeschrittenen Stadien erkannt wird. Die Früherkennung durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Heilungschancen zu verbessern und die Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern.

Zu den wichtigsten Vorsorgemethoden gehören die Endoskopie (Magenspiegelung), Biopsien sowie innovative Tests wie der PanTum Detect. Diese Methoden können helfen, Magenkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Besonders Personen mit familiärer Vorbelastung, chronischen Magenbeschwerden oder einem Alter über 50 Jahren sollten regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. Ihr Hausarzt oder Gastroenterologe ist der erste Ansprechpartner, um eine geeignete Vorsorge zu planen und durchzuführen.

Die Statistiken zeigen, dass die Früherkennung von Magenkrebs die Überlebensraten erheblich verbessern kann. Während die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei frühzeitiger Diagnose bei etwa 70% liegt, sinkt sie bei fortgeschrittenen Stadien deutlich.